Sonntag, 25. September 2011

Swagata, VIKASANA!

Nach einer 9 stündigen Fahrt von Coimbatore in unser Kinderheim, die „Chattanhalli Bridge School“, werden wir von 40 strahlenden Kindergesichtern empfangen und sofort umzingelt, weil sich jeder persönlich vorstellen will.  “My name is Pooja, 5th standard. What is your name?“. 
Da Johanna zu lange ist, wurde ihr Name zu Jo und Anna zu Anni oder Annu, weil Anna auf Kanada, der Sprache in unserem Bundesstaat Karnataka, Reis oder auch Bruder bedeutet.

Apropos Kannada, diese Sprache zu lernen stellt sich als eine Herausforderung dar, weil sie einfach mit keiner uns bekannten Sprache vergleichbar ist. Wir haben jedoch schon einiges gelernt, dadurch,  dass wir direkt mit den Kindern zusammen wohnen (der Nachteil an der Sache ist, dass ab 6 Uhr morgens die Nachtruhe vorbei und das Haus für den restlichen Tag von fröhlichem Kindergeschrei erfüllt ist). Die beiden Lehrerinnen Rupa und Mamatha sind nicht so nachsichtig wie die Kinder mit uns, wenn es um die Aussprach geht. Dadurch, dass ich das „R“ nicht Rollen kann, werde ich regelmäßig mit rrrrr-Lauten angeschrien. Ich bekomme es natürlich trotzdem nicht hin und sorge so für lauthalses Gelächter.

Doch nicht nur unsere mangelhafte Aussprache belustigt unsere neuen Freunde… Im KKID hatten wir noch den Luxus mit Besteck zu essen doch im Hostel müssen wir uns schnell an das mit der rechten Hand Essen gewöhnen. In dieser Angelegenheit sind die Mitarbeiter zum Glück nicht zu streng mit uns, wenn wir aus Verzweiflung doch mal die linke Hand zur Hilfe nehmen. Das Tischgebet der Kinder, der „Schanti Schanti Song“, der jede Mahlzeit einläutet, ist der Hit. Alle singen mit vollem Elan, sodass die Wände vibrieren. Es gibt 3 Mal täglich warmes Essen: Reis, Chapatti und Gemüse - natürlich super scharf. Das Trinken stellt sich auch als nicht gar so einfach dar, da es pro Tisch einen Becher gibt aus dem alle trinken, jedoch ohne ihn mit dem Mund zu berühren. Johanna und ich leerten uns diesen anfangs  regelmäßig unbeabsichtigt über, doch wir werden nun schon besser.

Nachdem ein erstes solches abenteuerliches Abendessen geschafft war, fuhren wir am nächsten Tag nach Tarikere, dem nächstgelegenen Städchen, ins Vikasana Office, um unseren Direktor Sir und die Mitarbeiter unserer NGO kennenzulernen. Den Weg dorthin bestritten wir zu acht in einer eigentlich für 4 Personen gedachten Rikscha und wurden natürlich wie üblich angestarrt. Nach einer kurzen Begrüßung unseres Direktors wirft er ein Blick auf unser mit viel Mühen erstandenes Visum und stellt fest: da ist ein Fehler - anstatt Volunteer Vikasana Chikmagalur steht da Volunteer Vikasana Coimbatore. Toll, das könnte für uns also eine 9 stündige Fahrt zurück nach Coimbatore heißen, weil uns nur 2 Tage Aufenthalt im Distrikt Chikmagalur gewährt wurden. Ehrlich gesagt waren wir über diese Option erleichtert, da uns kurz zuvor gesagt wurde, dass wir möglicherweise sogar zurück nach Deutschland müssen, um dann erneut einzureisen. Letztendlich hat sich das Problem gelöst, da es nicht unser Fehler war, sondern all die Verwirrung auf einem unglücklichen Missverstaendnis mit dem Frankfurter Konsulat beruhte.  Guten Mutes und die Aktentasche voller Dokumente sind wir dann zur Police Registration nach Chikmagalur gefahren. Es hat alles super geklappt, sogar den verlangten HIV-Test haben wir mit Negativ bestanden.

Unsere Mentorin Shruthi war bei dem ganzen Fiasko immer an unserer Seite. Sie ist eine sehr liebenswerte und interessante Frau. Obwohl sie mit den indischen Traditionen verankert ist, ist Shruthi weltoffen, stets neugierig und dank ihrer jungen Jahre schnell zu unserer Freundin geworden.

Liebenswert sind auch unsere 41 Kinder, alle super süß und besonders gute Tänzer.  Dagegen sieht unser noch in Deutschland einstudierter Tanz zu „Nagada Nagada“ echt schwach aus, trotzdem wollen sie, dass wir ihn immer wieder vorführen. Zurzeit sind sie jedoch sehr beschäftigt und lernen den ganzen Tag, weil diese Woche Prüfungen anstehen. Uns ist aufgefallen, dass  das Lernen dafür in keinster Weise mit dem des deutschen Schulsystems zu vergleichen ist, da eigentlich nur auswendig gelernt wird.

Während unserer ersten Woche hier im Projekt konnten wir noch weitere Eindrücke darüber bekommen, wie hier im ländlichen Südindien unterrichtet wird. Doch die Besuche der zwei Schulen hätten unterschiedlicher nicht sein können.

In der nahegelegenen Chattanahalli-Schule haben sich die Kinder gefreut wie Schneekönige, als wir den kleinen aber gemütlichen Schulhof betraten. Nach einem Gespräch mit dem Direktor und einigen seiner Kollegen durften wir in fast jede Klasse schnuppern, die Schüler kennenlernen und eine kleine Vorstellungsrunde abhalten. Besonders begeistert sind wir von der „Activity Based Learning“ Idee für die Erst- bis Drittklässler, die dem Montesoriprinzip ähnelt. Leider mussten wir feststellen, dass an der Schule sogar das Englisch der Englischlehrer zu wünschen übrig lasst.  Daher wollen wir dort ab Anfang November  die 30 unserer Hostelkinder und ihre Klassenkameraden in Englisch unterrichten.  Als wir uns nach dem Mittagessen von allen Schülern und Lehrern verabschiedeten, sind wir uns vorgekommen wie Berühmtheiten, die lieben Kinder haben uns hinterher gewunken und unsere Namen gerufen, sind uns hinterher gerannt und wollten Autogramme.

Die Atmosphäre an der zweiten Schule, war eine ganz andere. Wir wurden zwar auch freundlich empfangen, doch forderte man uns dazu auf, mal schnell 4 Unterrichtsstunden zu übernehmen, na gut. Wir standen also in einer Klasse voller Kinder,  ungefähr 7 Lehrern und auch allen anderen Mitarbeitern und sollten also den Schülern etwas beibringen. Wir  haben uns einen guten Unterrichtsplan aus den Fingern gezogen, waren aber leicht irritiert als die Lehrer ihren Schülern einfach alle Antworten vorgesagt haben und uns mit Zwischenfragen wie: „ Express your feelings about India, please, about our country, our people, what about German sports. Madam express your experiances in India, please“ unterbrochen haben.

Nach all den Zwischenfragen haben wir und unsere amerikanische Freundin Hillary, eine weitere Frewillige der Vikasana NGO, eine frische Tender Coconut verdient - natürlich frisch abgeschlagen!

Nun zurück zu unserem Alltag im Hostel: Bei unserer „Welcome class“ haben wir erst mal Fotos von allen Kindern mit den dazugehörigen Namen geschossen, da es doch nicht all zu einfach ist, sich mal eben 41 Namen zu merken, schon gar nicht, wenn die Kinder Dakshiny, Lakschmisch, Sarasvathi, Manasa und Preethiba heißen. Anschließend haben wir Ahoibrause und Luftballons verteilt, es war wunderschön zu sehen, wie sehr sie sich über unser so kleines Willkommensgeschenk gefreut haben.

Klimatisch ist es auch ganz wunderbar: das Wetter bei uns in Chattanahalli ist super, es ist zum Glück nicht zu heiß, nachts wird es sogar recht kühl. Das Einzige, was uns plagt, sind die Moskitos, besonders Johanna leidet darunter… ich weiß ja nicht, ob sich ihre Beine jemals wieder von den vielen Stichen erholen werden.
Ein weiteres kleines Problem ist die Stromversorgung. An den täglichen Stromausfall gegen Abend haben wir uns eigentlich schon gewöhnt. Doch dem Letzt hatten wir 3 Tage keinen Strom und auch gelegentlich kein fließendes Wasser.  Natürlich waren die Akkus aller unserer elektrischen Geräte so gut wie leer, als es so weit war. Da wir außerdem noch kein Internetmodem haben, stellte sich das mit dem Blog Schreiben als etwas schwieriger heraus – An dieser Stelle, Entschuldigung an alle, die immer wieder vorbeigeschaut haben und enttäuscht werden mussten. Aber das ist Indien. Chai Trinken und Abwarten. 

Nun also ein Live-Bericht über den heutigen Tag. Nachdem wir die letzten Mädchen zur Schule verabschiedet hatten, ging es ans Eingemachte: Drei Eimer Kleidung mit der Hand zu waschen und Zimmer und Bad zu fegen und wischen, war wohl  eher das kleinere Übel. Als wir nämlich zum ersten Mal Heißhunger auf etwas aus der Heimat hatten und voller Vorfreude das aus Chikmagalur ergatterte Nutella und sogar Brot aus dem Schrank holen wollten, kam uns eine riiiiesige Ameisenkolonie entgegen, die natürlich neben unseren ganzen aus Deutschland mitgebrachten Leckereien auch das Brot befallen hat. Unsere liebe Köchin, die wir Aunty nennen, meinte, dass sie verschwinden, wenn wir das Brot in die Sonne stellen. Gesagt, getan. Derweil essen wir zu Mittag und stellen fest, als wir schon groß Nutella bei unseren Mitarbeitern angekündigt hatten, dass der Hund Tipu kurzerhand und ganz unbemerkt schon längst das gesamte Brot verschlungen hat. Na gut dann gibt’s eben demnächst Chapatti mit Nutella.

So weit so gut, beste Grüße für die neue Woche!

Samstag, 24. September 2011

Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit einem ersten Schritt.

Es war soweit. Nach vielen Monaten Erwarten, Planen und Entgegenfiebern, einer zweiten Woche Vorbereitungsseminar im Odenwald und der Entsendefeier der Karl-Kübel-Stiftung standen die letzten Tagen ins Haus. Sammeln, Packen, Wiegen, Auspacken, Umpacken, Ausmisten, wieder einen Versuch wagen. 23,5 kg Gepäck, das wird wohl gehen. Dann letzte Tage im Kreise der Familie, mit den Freunden und allen Lieben. Ein großes Sommerfest, viel  leckeres deutsches Essen und Beisammensein.

Alles aufgesaugt wie ein Schwamm tragen wir die letzten Begegnungen und Umarmungen fest in unseren Herzen, als wir mit dem für ein Handgepäckstück viel zu schweren Tourenrucksack auf dem Rücken und dem Koffer im Gepäck am 6. September zum Flughafen stiefeln.

Dann heißt es „Auf Wiedersehn“. Und obwohl wir in unseren Herzen eben genau diese Gewissheit,  in jedem Fall auf ein Wiedersehen zu gehen, und all die Vorfreude, all das Fremde und Neue nun tatsächlich erleben zu dürfen, tragen, füllen sich unsere Augen unweigerlich mit Tränen, Krokodilstränen, die unbeirrt unsere Wagen herunterkullern. Eine letzte feste Umarmung, letzte Küsse und dann ist es vorbei. Wir kommen ans Gate, staunen über quietschige Kinder und die vielen Frauen, die trotz der bevorstehenden 9 Stunden Flug einen perfekt gewickelten Sari tragen, und tief in mir spüre ich, Deutschland ist passé, Yeh mera India, wir kommen. Unser erster Schritt ist gemacht.

Pünktlich um Mitternacht heißt uns dann das schwül warme Chennai willkommen. Zwei Grenzbeamte, die unterschiedlicher nicht vorgehen könnten, kontrollieren ein erstes Mal die Pässe und Visa. „No, no Miss, stand center desk, please“ und „NGO? Where Director Sir’s name, please!?“ , Kopfgewackel, “Mhmh, no problem. Ok.” So müssen wir unweigerlich anfangen zu lachen, als wir keine 5 Meter weiter wieder kontrolliert und mit Kopfgewackel und “Aha, Volunteer, NGO, Mangalore? Aha, Mangaaaluuur. Ok“ in Empfang genommen werden. Erste Begegnungen mit stinkigen indischen Klolöchern ohne Klopapier, einem Schwitzfilm auf der Haut und viel Glotzglotz  von Leuten, die hinter einer Absperrung stehend uns das Gefühl geben, die Sonderattraktion im Zoo zu sein, machen die kommenden 6 Stunden Wartezeit perfekt. Im nationalen Terminal des Flughafens angekommen bewundern wir das mitten im Terminal stehende Xray-Screening-Band, auf dem alle Gepäckstücke gescannt aber nicht wirklich ernsthaft gecheckt werden und amüsieren uns erneut über den Beamten, der erst um 3, dann um halb 4, schließlich, als sein Director eintrifft, um viertel nach 4 morgens mit dem Screening beginnt. Mal eben geben wir das Gepäck auf, auf die indische Art gibt es nicht einmal für jedes aufgebende Gepäckstück eine entsprechende Bestätigung, aber immer gerne „No Problem, Miss.“ Ebenso die Handgepäckkontrolle, für die sich einige unserer Mädchen ohne sich der Schwere ihres Fehlers bewusst zu sein und absolut fälschlicherweise in die Reihe der männlichen Passagiere einreihen. Nach viel Glotzglotz und nachdem ein manches Teil durchgewunken, ein manches Stück mehrfach gescreent ausgepackt werden muss, sind auch die letzten Hürden vor unserem einstündigen Flug nach Coimbatore geschafft.

Am Ziel unserer Reise angekommen empfängt uns Malathi, eine ganz wunderbare Person, die alle zwölf noch so ermatteten Freiwilligen sofort in ihr Herz schließen. Sie wird als Mentor of Mentors und  im wahrsten Sinne dieser Abkürzung, nämlich irgendwie auch als Mom, die kommende Orientierungswoche mit uns im KKID, dem Karl Kübel Institute for Development  Education, verbringen und durch ihr unschlagbar ansteckendes Lachen und ihr einzigartiges Wesen in jedem Moment gut tun.

Aber wie kann man sich in Indien, diesem  unbeschreiblichen und vor Gegensätzen nur so strotzenden Land, unserer zukünftigen zweiten Heimat, orientieren?  Ganz einfach: Einfach Augen auf, loslassen und erleben! Gesagt, getan.

Nach einem ersten scharfen Chutney zum warmen Frühstück und einem langen Mittagsschlaf erkunden wir den bezaubernden Campus des KKIDs  und werden am selben Abend  von der ersten kalten indischen Dusche beflügelt, die wir mit einem kleinen Eimerchen selbst über den Kopf geschöpft wirklich genießen.

Die darauffolgenden Tage halten viele bunte Momente für uns bereit:  In einem halboffenen Crossland-Jeep sitzend bläst uns die warme und geruchsschwangere Luft um die Nase, als wir uns in die umliegenden Bergdörfer aufmachen. Durch die Besuche eines Kindergartens, einer Schule und einer Ziegelsteinfabrik, das Gespräch mit einigen Frauen einer Selbsthilfegruppe sowie die Begehung der  kleinen, meist aus einem oder zwei Räumen bestehenden Häuschen lassen uns schnell in der Realität des ländliches Südindiens ankommen.

Dass das Leben die unterschiedlichsten Gesichter haben kann, wird uns spätestens dann klar, als wir nach dem ersten Besuch eines Hindutempels von den Ordensschwestern des Good Shepherd’s Health and Education Centers in Empfang genommen werden und mit dem hinduistischen Bindi, einem kleinen roten Punkt, dem dritten Auge, auf der Stirn,  das Matthäusevangelium hören. Ebenso fühlt es sich ganz sonderbar an, nach der Begegnung mit Bewohnern eines abgelegenen Stammdorfes, die noch nie zuvor einen weißhäutigen Menschen gesehen haben, am nächsten Tag ins wuselige und unübersichtliche Stadttreiben Coimbatores einzutauchen.

Das erste offizielle Essen in einem Hotel (warum die Restaurants hier Hotels genannt werden, ist uns bis heute ein Rätsel) überstanden, während dessen wir noch mit den Regeln der Nahrungszufuhr kämpfend DIE Attraktion für die belustigten Kellner und Gäste sind, plündern wir die Damenabteilung des nächsten Kaufhauses. Nach einer gefühlten Ewigkeit und mit zahlreichen Tüten bepackt zwengen wir uns jeweils zu sechst in ein Minitaxi, ein wahrhaft minikleines Autochen, in dem man schnell das Gefühl bekommen kann, im lebhaften indischen Verkehr den Kürzeren zu ziehen. Wohin die Reise geht, bleibt Geheimnis, bis wir in einer kleineren Seitenstraße vor einem Wohnhaus aussteigen und herzlichst von Malathis Familie in Empfang genommen werden.

Während unseres Family Stay erhalten wir noch ein weiteres Bild der indischen Gesellschaft, eine gebildete Familie, modern und doch eng mit ihren Traditionen verbunden. Leckere Snacks, viele Gespräche mit den Nachbarn und unser erstes echtes Henna-Mehendi machen den Tag perfekt.



Die Zeit vergeht wie im Fluge, schon ist es Sonntag, ein erstes Sonntag fern von der Familie, den Liebsten, der Heimat. Doch nach einer Runde Gruppenumarmung waschen wir uns das Heimweh im wahrsten Sinne von der Seele: Kleiderwaschen mit der Hand für Anfänger unter der Leitung von Magic Malathi. Als alle Kleider auf der Leine hängen, ist es soweit: Unsere Mentoren treffen ein, aus der Gruppe von 12 deutschen Freiwilligen wird ein 25-köpfiger bunter Haufen, der in den verbleibenden zwei Tagen in vielen Gesprächen und Begegnungen mixt und mingled. Man versucht den kommenden 7 Monaten ein Gesicht zu geben, plant, klönt und plaudert, schnuppert und genießt die durch und durch feminine Energie.

Doch geht auch die schönste Zeit einmal zu Ende, ab Dienstagnachmittag heißt es Abschied nehmen. Team für Team verlassen wir unsere liebgewonnene Malathi und mit ihr das KKID, wieder Adieu, Umarmung, eine kleine Träne, bei dem Gedanken, die neugewonnene Familie erst wieder im November zum Midtermworkshop zu treffen. Für uns wird es Mittwochmorgens ernst: Um 6 Uhr brechen wir auf, erst ein Jeep zum Busbahnhof, dann einmal Busfahren nach Mysore und noch einmal 4 Stunden bis Tarikere.

Nichtzuletzt durch die wunderschöne Szenerie der exotischen Natur, das Panorama  und die vielen wilden Äffchen, auf die wir immer wieder Blicke erhaschen können, wird mir klar, dass wir tatsächlich angekommen sind. Das ferne Indien mit all seinen ganz eigenen Reizen ist nicht nur ganz nah, sondern nun tatsächlich da.

Was mich da so sicher macht? Freilaufende Kühe auf der ohnehin chaotischen Straße, die kleinen Äffchen am Straßenrand, ja sogar eine einmalige abendliche Begegnung mit einem echten wilden Elefanten, der wie aus dem Nichts vor unserem Bus auftaucht. Nicht zu vergessen das scharf indische Essen, immer warm, immer viel, immer lecker. Und was wäre Indien ohne Zwischenfälle in einem reibungslos gedachten Plan: mal hier ein bisschen verspätet, mal da spontan, oder eben gleich ein platter Busreifen mitten im Irgendwo, der uns dazu bringt, früher als gedacht auf die Öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Ebenso spontan ein Stromausfall, schwups, Leitung tot. „Ok, wo ist nochmal unsere LED-Kopfleuchte? Ah, gut egal, Licht ist wieder an.“ Ein Auf und Ab, dass jedem Augenblick seinen ganz eigenen Zauber verleiht…





Weiter geht’s. Augen auf, Loslassen und Erleben. Oder in den Worten unseres Yogalehrers, „May your entire day be filled with peace and joy, love and happiness!”